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Einsamkeit & Social Media

Einsamkeit und wie sich meine Einstellung zum Reisen und zu Social Media über die Jahre verändert hat!

Als meine Reise begann, kannte keiner in Deutschland meinen Namen. Keiner wusste, was ich mache und hat sich eine Meinung zu mir und meinem Lebensstil gemacht. Ich hatte viele Freunde, war glücklich und lebte jeden Tag meiner Reise komplett Stressfrei. Das änderte sich, als ich mit Social Media angefangen….

Mit meiner Reise startete irgendwann auch meine Lust, Beiträge auf Instagram zu teilen.

So oft war ich auf Bauernhöfen, arbeitete und traf auf Menschen, die immer wieder an Updates von meiner Reise interessiert waren. Nicht zuletzt auch, um einfach zu erfahren, ob es mir gut geht.

Mit den regelmäßigen Beiträgen auf Social Media wuchs meine Reichweite. Viele positive Menschen, die mich auf meiner Reise unterstützen wollten, traten in mein Leben… Genauso aber auch all die Menschen, die einem Schlechtes wünschen.

Tausende Kommentare prasselten auf mich ein.

Vermehrt positives Feedback, aber eben auch negative Kommentare und Nachrichten: ‘dein Daddy ist reich, mit reichen Eltern kann sich das jeder Leisten, alles Fake’ ect.

Aussagen über Aussagen, die nicht ansatzweise der Wahrheit entsprechen. Meine Eltern sind alles andere als reich und haben meine Reise nicht finanziert. Nur ein Punkt von vielen, die mir plötzlich vorgeworfen wurden. Automatisch zieht man sich ein wenig zurück und lässt aus Selbstschutz weniger Menschen in sein Leben. Durch die andauernde Reise hatte ich kaum jemanden zum Reden. Freundschaften rosten ein und schon stehst du mit deinem „perfekten Leben“ in der Öffentlichkeit und fühlst dich manchmal trotzdem einsam und alleine gelassen.

Zuletzt war das Projekt 7 vs. Wild unfassbar aufwühlend. Als die Kieling-Geschichte öffentlich gemacht wurde, erreichten mit 10.000 Hassnachrichten. Ich las hunderte Male, dass ich nicht lebenswert sei, dass man mich und meine Familie umbringen wird und das ich so hässlich sei, dass eine Vergewaltigung schade um den Mann wäre.

Ich war wenige Tage in einem unbeschreiblich merkwürdigen Loch, in dem ich einfach gar nix mehr spürte. Pure Kälte, pure Gleichgültigkeit.

Später dann, nach Aufklärung des ganzen und dem Sieg bei 7 vs. Wild konnte ich mich vor positiven Kommentaren kaum mehr retten. Plötzlich lieben die Menschen mich, schicken mir ewig lange Texte und himmeln mich fast an. Ein komisches, verwirrendes Gefühl, nachdem ich so kurz zuvor, das tiefe Loch so hart zu spüren bekommen habe.

Durch die ganze Situation bin ich enorm vorsichtig geworden.

Ich habe Angst auf die Schnauze zu fallen, an die falschen Menschen zu geraten und den Hass der Menschen nochmal so intensiv und bösartig zu spüren. Und wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann vermisse ich doch manchmal die Zeit, in der man für so viele Menschen dieser Erde Luft war Und bevor jetzt wieder Leute kommen dann hör doch mit Social Media auf – nein, das tue ich nicht. Ich will hier auch die negativen Seiten aufzeigen, aber das positive überwiegt so stark. All die Menschen, die sich inspirieren lassen und jetzt selbst ihre Abenteuer verfolgen, sind jeden Schmerz und jeden noch so harten Weg wert. Wenn man am Ende mit meiner Seite auch nur eine Person erreicht, die etwas positiv in ihrem Leben verändert, dann ist mein Content nicht umsonst, sondern Goldwert! Ich will Menschen zusammenbringen, die positiv sind. Wir sind so viel stärker, als all der Hass, der draußen so herumschwingt.

Eine Nachricht von vielen ist mir heute besonders präsent im Kopf geblieben:

Nachrichten wie diese sind nur ein kleines Beispiel dafür, wie viel stärker mein Wille ist, immer weiterzumachen!

Habe ich Angst neue Leute kennenzulernen, weil sie nur an meinen Fame interessiert sein könnten?

Nein! Ich habe grundsätzlich nie Angst neue Leute kennenzulernen und mag auch fast jeden immer auf Anhieb. In meinem naiven Sein, schnalle ich oft auch nicht, dass Menschen nur meine Internetpräsenz interessant finden und gar nicht mich als Person selbst. In meinem Kopf ist mein Social Media so klein und unwichtig, dass ich nicht verstehen kann, wie es Menschen gibt, die sich daran aufgeilen. Für mich ist das unbegreiflich und irgendwie ganz weit weg. Trotzdem habe ich es schon oft erlebt, dass ich auf Menschen treffe, sie in mein Leben lasse und Kommentare wie „Markiere mich mal in deiner Story“ und „Ich will auch Reichweite“ fallen. Das macht mich oft stutzig, weil ich einfach Zeit mit den Personen verbringen will und das meine Auszeit von Social Media sein soll. So etwas verwirrt mich und stößt mich ein wenig weg.

Auch habe ich es oft erlebt, dass Menschen heimlich Bilder von mir machen, sich irgendwo Gruppen bilden und diese tuscheln… Das will ich auch gar nicht angreifen, es ist lediglich ein merkwürdiges Gefühl.

Ich bin schließlich genau wie ihr alle!

Einfach ein normaler Mensch. Sprich, wenn du mich irgendwo siehst, sprich mich einfach an und wir haben einen netten Talk. Das ist mir vieeeel lieber.

Am Ende des Tages bin ich irgendwie auch so gestrickt, dass ich mir denke: „sollen die doch Fame abgreifen” – das ist für mich ein endlos unverständliches Thema, dass Menschen diese Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit so wichtig ist. Wenn es sie aber glücklich macht? Verlieren tue ich dabei auch nix. Ich hoffe insgeheim nur für diese Menschen, dass sie eines Tages Werte in ihrem Leben haben, die wirklich zählen