Wir haben nicht nur morgens unser Bett wieder vollgestopft mit Moos, damit wir besser schlafen können, sondern auch unsere Reuse befüllt. Ob wir vielleicht irgendwie noch mal an Fisch kommen können?
Und dann haben wir gedacht: Okay, es geht jetzt zum Ende hin und noch haben wir genug Kraft, um eine schöne Wanderung zu machen – und wir sind dann tatsächlich wandern gegangen!
Ich weiß nicht genau, wie viel es war – vielleicht 350 Meter oder so – gar nicht weit. Es sieht für den Zuschauer vielleicht total lame aus, aber dieser Weg durch den Wald ist so dicht und so wild gewesen, dass die Orga gar nicht damit gerechnet hat, dass wir da überhaupt hinkommen.
Von den Häusern dort wusste auch niemand – was man denen auch nicht übel nehmen kann: Von oben ist alles so mit Moos bewachsen, wenn die mit dem Helikopter drüber geflogen sind, hatten sie keine Chance, irgendwas zu sehen und hätten sich durch die Büsche durchschlagen müssen.
Also für uns war das total krass. Als wir diese Ruinen-Hütten dort entdeckt haben, kam für uns erstmal so ein Gefühl, bei dem ich gar nicht richtig weiß, wie ich das beschreiben soll: Ein Gefühl von Abenteuer, diesen geilen Ort entdeckt zu haben, aber auf der anderen Seite auch ein Gefühl von Bedrücktheit.
Da gab es noch eine dritte Hütte, die wurde nicht richtig gezeigt. An der Hütte hing oben ein Strick, der da so heruntergehangen hat, als hätte jemand versucht, sich damit zu erhängen. Und als Hannah und ich das gesehen haben, mussten wir uns direkt fragen, ob in der Nähe Leichen sein könnten. Was ging da ab? War da eine Sekte oder ähnliches? Auch im Nachhinein konnten wir nicht wirklich was dazu im Internet finden. Ich habe tatsächlich jetzt ein bisschen recherchiert, habe in meinen Streams mit ein paar Leuten geschnackt und da ist jetzt herausgekommen, dass dort mal ein alter Herr gelebt hat. Also keine Sekte oder irgendwas, sondern ein Ort, an dem auch z. B. auch ein Kanu-Verleih stattgefunden hat.
Das heißt, sicherlich werden an diesen Strick nur Kanus aufgehängt, aber für uns war es zu dem Zeitpunkt einfach nur derbe gruselig.
Wir haben dort weiter erkundet, ich bin dann noch in den zweiten Stock des Hauses gegangen. Das konnte man nicht sehen, da es nicht ausgestrahlt wurde.
Der ganze Boden war morsch, ich kann mich glücklich schätzen, dass ich da nicht einfach durch gekracht bin – das war heftig.
Und wir haben da alles Mögliche gefunden: Bücher, Zeitschriften von 1994, 1995. Deutsche und österreichische Zeitschriften, die wir dann mit zu unserem Spot nehmen konnten.
Ich glaube, es war Tag neun oder zehn, als wir die Hütten dort entdeckt haben. Jetzt, im Nachhinein, behaupten jetzt viele Menschen, wir hätten es nur deswegen geschafft, weil wir die Hütten gefunden haben: Natürlich haben wir es nicht nur deswegen geschafft.
Aber klar, das war für uns ein absoluter Hype. Der Tag war so krass, so schön und super positiv.
Dann haben wir auch noch Feuerholz dort gefunden, was Hannah mitgeschleppt hat, während ich halt diesen ganzen unnützen Kram mitgeschleppt habe, der aber am Ende hilft einfach die Zeit zu vertreiben: von Schüsseln schnitzen, bis hin zu den Büchern und Zeitschriften, die wir dann dort vor Ort hatten.
Das war ein richtiges Abenteuer, was ich mit Hannah erleben durfte und auch wieder ein Tag, der uns zusammengeschweißt hat, und ich diese Frau immer mehr in mein Herz geschlossen habe. Also es war wirklich eine krass geile Erfahrung, die ich da mit ihr zusammen erleben durfte – vielleicht hat kein anderes Team so etwas in diese Richtung erleben dürfen. Vielleicht sind wir dadurch am meisten zusammengewachsen.
Das ist ein Gedankengang, den ich ganz oft habe, weil ich diese Frau so in mein Herz geschlossen habe.
So, so viel ist an diesem Tag noch passiert, was nicht ausgestrahlt wurde. Wenn ich an dieses gruselige dritte Haus denke, mit diesem Strick, der da von der Decke hängt, wie Hannah und ich spekulieren, ob sich da jemand umgebracht hat und was hier passiert sein könnte… Auch wenn viele sagen, es war ein Vorteil, dass wir die Hütten gefunden haben, aber es war ebenso unheimlich: In der Nacht, wenn es dunkel ist, Wölfe um dich herum schleichen, verschiedene Geräusche, die sich nicht zuordnen lassen. Das hätte ja auch derbe nach hinten losgehen können.
Also mein Fazit für Folge 13: Hannah und ich haben uns immer mehr lieb gehabt und die Hütten waren einfach nur geil!