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7 vs. Wild – Folge 4

Folge 4

Meine Gedanken & Insider zu Tag zwei: Reusenbau, unser Shelter & Hate im Internet

Mehr dazu für alle Member…

Tag zwei bei 7 vs. Wild.

Es ist interessant zu sehen, wie viel Hate ich jetzt schon für die Reuse bekomme, die ich in der Folge baue.

Ich möchte mich auch nur kurz dazu äußern, denn natürlich kann man es immer besser machen, aber um es für alle, die meine Technik kritisieren möglichst kurz zu machen: Ich habe umgesetzt, was die Indigenen mir beigebracht haben und war damit auch sehr erfolgreich.

Die Reuse habe ich dann in der Ebbe ausgeworfen, da das Netz durch die hohe Flut tief genug lag. Bewusst ohne Käfig und gefüllt mit Krebsen und Algen. Der erste Auswurf war zunächst eher ein Entwurf, um die Reuse dann in den kommenden Tagen anzupassen. Aber es ist wirklich erstaunlich, wie polarisierend die Szene direkt von Anfang an ist, dabei war sie nicht mal so viral und vieles der Szene wurde weggeschnitten.

Beim Auswerfen ins Wasser habe ich leider meinen rechten Handschuh verloren, der zum Schnitzen super wichtig ist. Deswegen war meine erste Reaktion dem Handschuh hinterher zuspringen, gerade weil ich weiß, wie oft ich mich beim Schnitzen selbst mit Handschuhen verletzte..

Ich kann euch sagen, das Wasser war so scheiße kalt, innerlich bin ich gestorben  – aber auf der anderen Seite wusste ich einfach, dass die Kamera gerade auf mich gerichtet wird und deswegen habe ich versucht so normal wie möglich diesem scheiß Handschuh hinterher zu schwimmen. Ich wollte mir beweisen, dass ich stark genug bin und es schaffen kann. Ich wollte nicht aufgeben und brauchte auch einfach diesen Handschuh, aber ich schwöre euch, innerlich ich hatte einen Herzinfarkt.

Bei der Aktion habe ich mir natürlich auch direkt verletzt – eine Schürfwunde am Knie. An sich kein großes Ding, aber ich hatte zum ersten Mal das mulmige Gefühl, dass ich mit meiner tollpatschigen und aufgedrehten Art eine Last für Hannah bin, sie nerve und mich deswegen ein bisschen mehr herunterfahren sollte. Weil ich eben nicht alleine bin, sondern in einem Team. Ich kann nicht 24/7 übertreiben. Wir müssen aufeinander Rücksicht nehmen. Für mich bedeutet das vor allem, auf mich selber aufzupassen. Ich darf mich nicht verletzen, damit wir uns bestmöglich in unseren Fähigkeiten ergänzen können. 

Da wir uns nicht sicher waren, ob gerade Red Tide ist, war unsere Auswahl an Nahrung ziemlich riskant. Zur Red Tide ist das Meer von giftigen roten Zellen aus Algen befallen, die das Wasser leicht rötlich verfärben und Lebewesen aus dem Salzwasser, wie Muscheln, Fische und Algen nehmen diese Stoffe auf und können zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Allerdings war der Hunger größer und durch eine kleine tägliche Menge konnten wir unsere Elektrolyte aufladen und hatten gleichzeitig ein bisschen was im Magen.

In dem letzten Klipp haben wir dann unser Shelter gebaut. Wir haben jede Menge Moos gesammelt und ein Jägerbett hingezaubert, was auch richtig cool geworden ist. Ich konnte Hannah dadurch immer mehr zu schätzen wissen. Unsere Distanz hat sich mit der Zeit immer mehr verringert. Und trotzdem war ich mir weiterhin unsicher, ob ich richtig aufdrehen kann oder mich lieber weiterhin ein wenig zurückhalten sollte…