Meine Gedanken & Insider, immer noch an Tag 1 der Aussetzung
Für uns ging es Scouten, wovon leider enorm wenig gezeigt wird. Wir sind mehrere Kilometer in den Wald gelaufen, von dem die meisten Teams beteuert haben, es sei unmöglich da hereinzugehen.
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Und auch wenn ich mich vielleicht ein weit aus dem Fenster lehne, würde ich behaupten, dass unsere Strecke mindestens genauso dicht war, wie die der anderen Gruppen.
Es gab einfach keinen Weg. Der Wald war unfassbar dicht. Hannah und ich hörten allerdings immer wieder Enten und waren uns deswegen sicher, dass da irgendwo ein See sein müsste. Ansonsten würde es wenig Sinn ergeben, die Tiere immer wieder hören und fliegen zu sehen. Also war unser Gedanke nur: rein da!
Das Training mit den Indigenen hat mir das Selbstbewusstsein gegeben, mich auf meine Instinkte zu verlassen und die Zeichen der Natur zu lesen. Selbst wenn ich mich irren würde, konnten wir ja einfach zum Salzwasser zurückkehren, an dem ich bereits die Krebse fand. Eine super simple Nahrungsquelle: die Steine umklappen, um nach Krebsen oder anderen Kleintieren zu suchen. Die anderen Teams sind da erstaunlicherweise überhaupt nicht drauf gekommen, obwohl deren Locations ähnlich gewesen sein müssten wie unsere.
Simpel herunter gebrochen spült die Flut jedes Mal wieder Krebse herein, die sich dann in der Ebbe unter den Steinen verstecken.
Wir haben uns in der Nähe des Salzwassers also schon ziemlich wohlgefühlt, aber aufgrund des Scoutings war für uns natürlich die Frage: Gibt es irgendwo ein See? Finden wir noch eine bessere Location, um unser Lager aufzubauen? Unsere Bedenken waren, dass unser Shelter von der Flut weggespült wird.
Vor allem war es für uns unglaublich wichtig am Anfang unseres Abenteuers die Umgebung zu kennen, wenn wir noch genug Kraft und Ausdauer dazu haben.
Ich habe einen riesigen Druck verspürt, dadurch dass wir das einzige Frauenteam waren. Ich wollte unbedingt abliefern und zeigen, dass wir dieselbe Chancen haben, wie die Männer-Teams. Deswegen war die Motivation eine bessere Location im Inland zu finden besonders groß.
Im Endeffekt haben wir uns aus dem Bauch heraus dann doch für die Location am Wasser entschieden, weil wir uns da einfach wohler gefühlt haben.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich es irgendwie geschafft habe, meine Go-Pro zu verlieren, die wir dann erstmal suchen mussten?
Wir haben während des Scoutens super viel gefilmt. Im Endeffekt wurde enorm eingekürzt, wie wir uns da durchs Gebüsch gekämpft haben und was gar nicht so richtig herübergekommen ist, wie morsch der Wald eigentlich war. Wir hatten ständig Angst, dass uns die riesigen Bäume einfach auf den Kopf fallen, weil alles enorm am Wackeln war.
Alles in allem war das Scouten für uns erfolgreich. Ich war überglücklich über die Krebse, die ich gefunden habe, außerdem hatten wir Süßwasser und die grüne Wiese, die wir gefunden haben.
Und für alle, die sich fragen, wofür das Kondom war, dass in der Folge so kontextlos gezeigt wurde: Als Angelköder! Ein Luftballon oder eben auch ein Kondom kann super als Köder benutzt werden, wie ich bei den Indigenen lernen dufte. Der Ballon wird dafür an dem Angelhaken befestigt und kann über Nacht ausgeworfen werde. Die Fische saugen dann durchs atmen den Ballon an, sodass er am nächsten Morgen einfach gezogen werden kann…